Donnerstag, 15. Januar 2015

Ich fühle mich wie ein Wort, das so nichtssagend ist, dass kein Dichter es je in einem Werk verwenden würde. 
Wie ein Wort, das weder schön klingt noch mit seiner tiefgreifenden Bedeutung glänzen kann. 
Ein Wort, das so gar nichts Besonderes an sich hat, nicht mal so schonungslose, frappierende Hässlichkeit, dass es schon wieder faszinierend sein könnte oder revolutionär. 
Man kann in jedes Wort alles Mögliche reininterpretieren, man kann es ethymologisch aufschlüsseln oder analysieren, wie wichtig es für den Sprachgebrauch ist, man kann alles aufbauschen und nett verpacken. Man kann behaupten, jedes Wort wäre auf seine Art schön. 
Trotzdem wird es immer Wörter geben, die in mehr Gedichten auftauchen als andere, weil sie so schillernd sind wie du. Und es gibt Wörter, aus denen man keine wahre Poesie machen kann, wie mich. 
Ich bin froh, dass es Worte wie dich gibt, denn ich liebe die Lyrik. 
Aber ich merke auch, dass es nicht stimmt, dass man sich jederzeit ändern kann. Manche Wörter haben viele Anagramme, doch wenn ich versuche, meine Buchstaben umzustellen, stelle ich nur fest, dass sie sich zu nichts anordnen lassen, und das macht mich verrückt.

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