Dienstag, 9. Dezember 2014

Ich glaube, letzten Endes besteht unsere ganze Welt aus emotionaler Erpressung. 
Was man alles tut, nur um gemocht zu werden. 
Was man alles tut, nur um Anerkennung zu bekommen. 
Was man alles tut aus Angst davor, sonst getadelt zu werden, und vor den negativen Gegühlen, die das in einem auslösen würde. 
Wir sind so abhängig und so verletzlich. 
So viele kleine Ängste und Enttäuschungen in unserem Alltag. So schwer, das Einfachste zu ertragen.
Manchmal will ich in einem stillen, naturbelassenen Bergdorf leben, fernab von dem ganzen Wahnsinn. 
Dann frage ich mich, ob ich das überhaupt könnte, so ohne den ganzen Alltagsluxus. Ich möchte zumindest warmes Wasser.
Und wiederum frage ich mich dann: Welchen Trost finde ich eigentlich in dem aufgeheizten Wasser auf meiner Haut? Es ist angenehm, es erlaubt mir, in meinem trägen Zustand zu verweilen. Es kostet keine Überwindung, es sich ins Gesicht zu spritzen.
Aber vielleicht brauche ich kaltes Wasser. Vielleicht muss ich geweckt, zu Sinnen gebracht werden. Vielleicht tut es manchmal gut, im Hier und Jetzt zu sein. Denn nur so erlebt man auch im Wahnsinn einmal, wie es sich anfühlt, einen klaren Kopf zu haben. 

Samstag, 25. Oktober 2014

Manchmal frage ich mich, was in meinem Leben eigentlich schiefgelaufen ist, warum ich so bin, wie ich bin, warum ich die Probleme habe, die ich habe. Und mir fallen viele Dinge ein, die ein Psychologe wahrscheinlich dafür verantwortlich machen würde. Aber waren sie wirklich der Auslöser? Habe ich überhaupt so sehr unter ihnen gelitten? Ich weiß es nicht mehr, habe zu viel verdrängt. War ich nicht schon immer so? Gibt es vielleicht einfach Menschen, deren grundlegende Charaktereigenschaften sie bereits dazu verdammen, früher oder später in Depressionen zu versinken?

Freitag, 10. Oktober 2014

Ich wünschte mir so oft, ich könnte ins Kindergartenalter zurückkehren und alles anders machen. 
Es ist doch ungerecht, dass man sich sein Leben schon versauen kann, ehe man Gelegenheit hatte, herauszufinden, wie es funktioniert.

Mittwoch, 17. September 2014

Jede Nacht zu deprimiert, um schlafen zu gehen.
Zu angewidert, zu enttäuscht, zu verzweifelt.
Wieder ein Tag verschwendet,
wieder nicht geschafft, den verdammten Teufelskreis zu durchbrechen.
Reiß dich endlich zusammen, nur du kannst es ändern.
Sie kann so nicht mehr weitermachen, bettelt um einen Neubeginn.
"Morgen", versprichst du ihr, wie immer,
wohlwissend, dass du morgen Nacht wieder hier stehen wirst,
mit tränenden Augen, der Last des Versagens auf dem Herzen und ihren Klagen im Ohr:
den Klagen des Mädchens, das du gern wärst, aber das nie sein Leben zurückbekommen wird.